Geschichte

Wie Tutschfelden zu einer Grund- und Realschule kam? Das kleine Dorf ist Ortsteil von Herbolzheim, eine Kommune am Schwarzwald zwischen Lahr und Freiburg. Am 12.12.2006 wurde es amtlich: das ehemalige Rathaus von Tutschfelden wird zu einer weiteren staatlich genehmigten Schule der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Damit erhält das beschauliche Dorf einen willkommenen Zugewinn. Wie es dazu kam: Die Adventgemeinde Herbolzheim plante schon im Jahr 2001 beim Bau ihres Gemeindezentrums, eine Grundschule als separates Gebäude zu errichten. Hierfür sicherte die Stadt damals die Genehmigung zu, erteilte sie aber dann in 2006 doch nicht, mit der Begründung, dass nach dem Willen der Stadt die Trasse des dritten und vierten Gleises der Rheintaleisenbahn direkt an diesem Grundstück entlangführen würde. Im Gegenzug bot die Stadt das alte Rathaus von Herbolzheim Tutschfelden für 200.000 € an. Schnell wurde klar, dass diese Lösung für beide Seiten von großem Nutzen sein würde. Nach ursprünglicher Planung wäre das Gebäude von Grund auf neu zu errichten gewesen, hätte für max. 400 m² Nutzfläche ca. 150.000 Euro gekostet, ganz ohne Schulhof und dann auch noch die Bahn daneben! In Tutschfelden dagegen steht ein fertiges Gebäude mit einer Grundfläche von 170 m², 3 Etagen und Keller, auf einem Gelände von ca. 1500 m². Des weiteren gehört ein unterkellertes Lagergebäude mit ca. 200 m² dazu. In diesem Gebäude sind die Turnhalle und Werkräume geplant. Das Gelände ist rund herum asphaltiert und hat dazu noch eine Garten- und Wiesenfläche. So misst nun das ganze Gelände offiziell 1892 m² und ist mit einem 1-3 Meter breiten Randstreifen Öffentlichkeitsfläche umgeben. In einem weiteren Punkt kam die Stadt den jetzigen Eigentümern sehr entgegen. Der Kaufpreis wurde auf drei Jahresraten verteilt. Obwohl dieses Projekt ein echtes Schnäppchen ist, war die Entscheidung für alle Verantwortlichen im Schulausschuss ein gewagter Schritt, der im Vertrauen auf Gottes Führung getan wurde. Denn woher soviel Geld nehmen? Die Baden-Württembergische Vereinigung und der Bauverein der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten stimmten unter der Voraussetzung zu, dass der Freikirchenbezirk Ortenau dieses Anwesen in Eigenleistung erwirbt.

Dank der Großzügigkeit des Bürgermeisters von Herbolzheim durfte bereits seit dem 31. Oktober 2006 umgebaut werden. Willige Helfer mit guten Fachkenntnissen brachten das Projekt gut voran: E. Heck hatte sich der Maurerarbeiten angenommen, H. Utz machte die Elektrikerarbeiten, ihm half W. Geiger. Auch jugendliche Helfer und Schüler leisteten gute Arbeit – wie Verputz abschaben, Bau putzen, Abrissarbeiten und sogar Löt- und andere Installationsarbeiten. Die Wasserinstallation war bereits fertig, sodass E. Heck in den WC die Fliesen schnell legen konnte. Aus dem fertig gestellten Behindertenwohnheim „Haus Odenwald“ übernahmen wir eine Menge Markenkeramik in gutem Zustand und aus einem anderen Projekt Einbauspülkästen. Damit konnten die Installationskosten gering gehalten werden. Ferner waren Schulmöbel in ausreichender Zahl eingelagert. Für mich ist offensichtlich, wie dieses Schulprojekt unter dem Segen Gottes steht. Dankt unserem Gott und freut Euch auf weitere Erfahrungsberichte.

Gerd Bieling